Lesung "Mitten im Leben"

Texte von

Stephanie Wahl, Ute Rosenetzki, Alfred Quiring (27.9.2013)

"Kultur ist hier zwar kostenlos, aber keinesfalls umsonst".

 

So bringen wir eben diese gern in das ehemalige Krankenhausviertel von Pankow, 

wohnortnah, für die Nachbarschaft, für Familie, Freunde, Bekannte.

 

Dieses Mal in der Kombination von Lesung (Stephanie Wahl, Ute Rosenetzki, Alfred Quiring), 

Musik (Achim Hoppe) und Bildender Kunst (Marion Scharfenberg).

 

Wir hatten viel Freude dabei.

Ein herzliches Dankeschön an unser angenehmes Publikum!

 

 

Fotos: Andreas Müller

Ich wachte auf und dachte: „Hey, das ist cool.“ Denn es hatte mich erwischt, das Schreibfieber. Am nächsten Tag kaufte ich mir das erste, den Geschichten gewidmete Notizbuch. Ihm folgten dutzende weitere, ebenso Schulblöcke, leere Zettel, die Rückseiten von Arbeitsblättern in der Schule... Genau dort bekam ich dann die Möglichkeit, an einer Schreibgruppe teilzunehmen, in der wir die Broschüre „Geschichten zum Erwachsenwerden“ zusammenstellten, illustrierten und uns schließlich auch um das Layout kümmerten.

Nebenbei entstanden mehrere Geschichten zusammen mit Freundinnen, die uns in erster Linie Spaß machten, aber auch halfen, Vergangenes aufzuarbeiten und unsere Gedanken und Gefühle deutlich zu machen. Denn das bedeutet das Schreiben für mich: Gedanken und Gefühle zu formulieren, sie sichtbar und verständlich zu machen, Träume auf dem Papier zu verwirklichen oder mithilfe der Tinte mit ihnen abzuschließen.

 

 

„Schreib das doch mal auf!“ sagte ein Freund zu mir. Ich hatte ihm einige lustige Situationen aus meinem Alltag als Hundebesitzerin beschrieben. Es entstand ein Sketch für mein damaliges Kabarett. Auch wenn der gut ankam, mich hatte das „Schreibfieber“ noch nicht gepackt.

Erst als Hundetrainerin, mit Freude an Situationskomik, schrieb ich meine Erlebnisse nieder und erste Geschichten entstanden. Ursprünglich notierte ich diese nur für mich. Es machte mir Spaß und bald war ich infiziert. Freunden und Bekannten gefielen meine Anekdoten und sie wollten mehr.

Heute schreibe ich nicht nur über wahre Begebenheiten. Mit Augenzwinkern, schmunzelnd entdecke ich bei der Arbeit, in der S-Bahn, im Supermarkt und andernorts immer wieder Figuren, die in meinen Geschichten zu neuem Leben erwachen.

Dem Einen oder Anderen sind Sie vielleicht schon einmal begegnet.....

 

 

ich schreibe tagebuch.

seit jahrzehnten!

 

in abständen.

teils bedrängt. teils unbedrängt.

kriegsheimkehrer.

leicht angeschrammt überlebt.

will weiterhin dinge betreiben, mich künstlerisch äußern.

 

daraus entstanden - in abständen - drei bücher. ein viertes ist in arbeit.

 

schreiben ist wie bildhauerarbeit.

 

man lebt genauer.

tiefer.

schöpferischer!

herumgehen.

hinhören.

bewusster hinsehen.

notate machen!

überleben!

 

 

Lesung: Alfred Quiring (24.11.2012)

                                     Vernissage

                                              &

                                         Lesung

                                mit Alfred Quiring 


                     Kurzgeschichten, Briefe, Notate 

aus "Bauernball bei Robert", "Mach doch weiter, Mensch!", "Was da bleibt"

 

Eine gut besuchte Veranstaltung! Freundliche Besucher im Atelier.

Texte - wunderbar vorgetragen von Alfred Quiring:

poiniert Beobachtetes und Formuliertes

verführte das Publikum zum Schmunzeln, Lachen und Mitempfinden. 

Der Leonard-Thurneysser-Verlag Berlin & Basel war mit einer kleinen Auswahl seiner Bücher vertreten. Bücher signiert, "nicht teurer, aber wertvoller" (Dr. Fritz Kleinhempel), wechselten ihren Besitzer.

Kunst (Gundula Engel, Alfred Quiring, Jörg Degraa, Marion Scharfenberg) wurde wahrgenommen, diskutiert. Und, wie immer, war für das leibliche Wohl gesorgt.

 

"Die Ebenen des Seins"

Marion Scharfenberg - Finissage

30. September 2012
In den zwei Räumen der ALTEN POST feierten wir den Abschluss der Ausstellung "Die Ebenen des Seins".
Besonders freue ich mich, dass LIVING PASSION (Miriam Wiczorek, Andreas Brunn) die Finissage mit wahrlich gekonnt guter Musik (Latin, Funk und Jazz) begleitete. Allseits Begeisterung ob der gelungenen Kombination.

Fotos: Marlen Scharfenberg

Über das BILDER-SEHEN

 

Aus der Rede zur Finissage, 30.09.2012

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Wie wir Bilder / Kunstwerke wahrnehmen könnten:

 

Da gibt es mehrere Komponenten bzw. Ebenen, die mir eingefallen sind - sie sind wahrscheinlich unvollständig.

- der Betrachter / die Betrachtende

- das vermeintlich Objektive - wie entschlüssele ich ein Kunstwerk (Sujet, Komposition,  

  Spannung, Farbe etc.)?

- der Künstler oder die Künstlerin

 

- und das, was die Kommunikation zwischen den Beteiligten möglich macht...

 

Da ist also ein Werk.

Jemand, der für seine Entstehung verantwortlich ist und jemand, der es wahrnimmt.

...

So entsteht eine Verbindung zwischen Künstler, Kunst und Betrachter. 

Aufnehmen, Verarbeiten, Reaktion und Austausch. ...

 

Watzlawik sagt: „Keine Kommunikation gibt es nicht.“

Nicht einmal zwischen „schweigsamen“ Bildern und demjenigen, der sie sieht, füge ich hinzu.

 

Wie ist das jetzt, heute und gerade hier?

...

 

 

Vernissage "Der beanspruchte Raum..."

MARION SCHARFENBERG / MARTIN SIERON

 

Ein gelungener Abend. Angenehme Gäste, gute Gespräche, Kunst (!), schmackhafte Tapas und spanische Weine - Axel Raasch Bistro "Zum Oliverzweig" (!) und gute Musik (!) Marta Castello Branco (Querflöte) und Luis Falkonere (Gitarre, Gesang).

Herzlichen Dank an die Druckerei Humburg und Spinning wheels!


Fotos: Katrina James

Auszug aus der Rede

 

...

 

Kultur und Kunst scheinen sich, in Tagen massenmedialer Reizüberflutung, rarer zu machen als es sollte.

Kunst regt an; zum Nachdenken, Einlenken, Rücklehnen, Besinnen...

Wie auf Kunst aufmerksam machen?

 

Zeichen setzen. Ein nobles Vorhaben zur Erweckung der Aufmerksamkeit. 

So machen Künstler auf sich selbst aufmerksam - ohne Kulturrat und Förderungsplan. 

 

Zeichen setzen: 

Was macht diesen Ort hier, die ALTE POST aus? Wie können wir Zeichen setzen?

Einen Bezug schaffen, zu dem, was war und zu dem, was heute hier ist.

Wir arbeiten hier, an diesem Ort für Kunst, dem Kunst-Raum.

 

Plakate. Karten.

Der beanspruchte Raum. Kunst beansprucht Raum. 

Martin benötigte dringend mehr Raum zum Malen. So ist die ALTE POST - KUNST/RAUM die Basis, mit mir, die ich schon seit über 10 Jahren hier arbeite. Und so ist mein Name der graphische Sockel auf dem Plakat. Die ALTE POST spiegelt sich und wächst über sich hinaus. Mit Schrift und Logo nehmen wir Bezug auf die Zeit, als hier noch eine Postfiliale war. 

Aber irgendwie sind Plakate und Karten auch das Übliche.

 

Aktion im öffentlichen Raum:

Die Ankündigung von Ausstellung und Vernissage auf Briefumschlägen. Dann die Idee, diese als große Briefformation im Stadtraum anzubringen. Die Druckerei Humburg hat auch dieses gut vorbereitet, die Briefe waren (glücklicherweise) schon gefalzt und zugeschnitten. So konnten wir den ALTE POST - Stempel als Logo stempeln und losziehen, mit Rädern, Rucksack und Satteltasche. 

Katrina James - Fotografin, begleitete uns; ihre Fotos sind im Blog der ALTEN POST zu sehen.

 

Es scheint, als wurden einige Briefe mitgenommen als Notiz für den heutigen Abend, andere Umschlagformationen wurden sofort entfernt, da sie doch störten. Beim Kleben wurden wir häufig interessiert angesprochen. Einer unserer Briefe wurde uns mit einer Notiz zurück gesendet.

Spaß hatten wir auch noch bei der Aktion!

 

Wer Kultur fördern will, muss Künstler fördern. 

 

Da haben wir Ideen... 

 

...

 

Briefpost aus der Alten Post

Seit dem 12. August gibt es Nachrichten aus der Alten Post: Hier und als Sammelbriefpost rund um die Rosenthaler Straße. Einladungsbriefe laden zum "Abzupfen" und Mitnehmen ein. Einzelbriefe flattern auf dem Weg an Haustüren zwischen den Großbriefen....

19.August 2012: Katrina James (Fotografin) ist mit uns unterwegs, entlang der Torstraße und noch einmal in die Spandauer Vorstadt. Sie staunt über unsere mittlerweile erworbene Geschwindigkeit beim Kleben der Formationen der Großbriefe.


Katrinas Bilder: 

Am 20. August wurden die Briefformationen in der Fasanen- und Pariser Straße bemerkt. Interessiertes Abnehmen und Lesen war die Folge. 

 

Was aus der Postaktion in der Spandauer Vorstadt rund um die Auguststraße geworden ist?

An Privatgemäuern komplett bereinigt, andernorts zum Teil geöffnet und entnommen (siehe erstes Foto).


Fotos: Marion Scharfenberg

Torstraße - 4 Tage später... (24. August 2012)

Wir erhalten Post zurück (und antworten).

Kontakt:

info-alte.post@web.de